Destiny 2 im Test: Jetzt mit Wertung und Review-Video - Update zur PC-Version (2024)

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Destiny 2 im Test: Wir haben den Loot-Shooter nun knapp zwei Wochen ausführlich gespielt, das Endgame gründlich abgeklopft und mittlerweile auch den Raid gespielt. Zeit, zur Wertung zu schreiten. Außerdem zeigen wir allen Unentschlossenen im Review-Video, was Destiny 2 auszeichnet und wo die Schwächen liegen.

Aktuelle Änderungen hervorheben

Update: Nach dem Release der PC-Version von Destiny 2 haben wir am Ende des Test einen neuen Absatz mit Informationen zur technischen Umsetzung hinzugefügt.

PC-Spieler warten noch auf Destiny 2, Besitzer von Xbox One und PlayStation 4 ballern sich bereits durch die Fortsetzung von Bungies Loot-Shooter Destiny. Der war recht zügig nach seinem Release als Fehlschlag verschrien. Chronischer Inhaltsmangel sowie peinliche Bugs und Exploit-Möglichkeiten standen im krassen Gegensatz zu den großspurigen Marketing-Versprechen über ein Monumentalspieleprojekt. Destiny fand dennoch seine Fans und mauserte sich vor allem durch vier Download-Erweiterungen zu einem anerkannt unterhaltsamen Online-Koop-Shooter. Dafür mussten die Entwickler sehr offensichtlich notdürftig Erste Hilfe leisten. Das Fortschrittssystem wurde bei laufender Fahrt ausgetauscht - später hinzugefügte Quest-Gebiete bekamen zusätzliche Gimmicks, die den alten Zonen verwehrt blieben. Heraus kam ein Spiel, das durchaus Spaß machte, aber niemals richtig stimmig war.

10:08
Destiny 2 - Testvideo: Geglückter Neuanfang

Kaum verwunderlich wirkte es dann als klar wurde, dass Destiny 2 kein klassischer Nachfolger sondern eher ein zweiter Anlauf wird. Die Entwickler setzen alles zurück auf Anfang und wollen noch einmal von vorne anfangen. Wir haben mittlerweile über 40 Stunden mit der finalen Konsolen-Fassung verbracht und beantworten die Frage, ob Destiny 2 die zweite Chance nutzt oder verspielt. Auf dieser Seite findet ihr unseren fast finalen Test. Auf den folgenden Seiten gibt's noch die Einzelbetrachtungen zu verschiedenen Spielelementen aus unserem Test-Logbuch.

Auf dieser Seite

  1. 1Story mit Anfang und Ende
  2. 2Schießen und Looten - oder: Was macht man da eigentlich?
  3. 3Wenig neu, alles besser
  4. 4Loot tut gut
  5. 6Destiny 2: Technisch hervorragende PC-Version

Lesetipp: Guides gesucht? Hier gibt's unsere Tipps-Übersicht zu Destiny 2

Story mit Anfang und Ende

Quelle: Computec Media GmbHDie Jagd nach hochwertigen Items bestimmt das Endgame von Destiny 2.Der Startpunkt ist dabei für alle Spieler die Story-Kampagne. Und deren Anfang holt Kenner des ersten Teils ebenso ins Boot wie komplette Destiny-Neulinge. Die Handlung kurz zusammengefasst: Irgendwann in der Zukunft läutet eine aus den Weiten des Alls aufgetauchte und unvorstellbar riesige Kugel das Goldene Zeitalter ein. Die Menschheit nennt sie "Der Reisende". Der technologische Wunderball ermöglicht nicht nur ferne Reisen durchs All, sondern gibt Auserwählten auch die Macht des Lichts und schenkt ihnen damit, nun ja, Space-Magie. Auf die hat es in Destiny 2 der Alien-Schuft Ghaul abgesehen. Der platzt ohne Einladung ins Hauptquartier der Helden, die sich selbst Hüter nennen, und trennt sie vom Licht. Den ihrer Kräfte beraubten Überlebenden bleibt nur die Flucht.

Je nach Spieltempo sind Spieler mit den Haupt-Missionen der Kampagne 11 bis 13 Stunden beschäftigt. Wer dem Missionsverlauf nicht strikt folgt, sondern bereits PvP, Koop-Einsätze oder Nebenquests einschiebt, benötigt entsprechend länger bis der Abspann über den Bildschirm läuft. Die Handlung selbst fängt spannender an als sie letztlich ist. Die Hüter verlieren ihre Macht - diese Prämisse verspricht zwar eine gute Erzählung aber langweiliges Gameplay. Spieler-Charaktere bekommen ihre Superhelden-Kräfte zügig zurück und werden als saustarke Ein-Mann-oder-Frau-Armeen inszeniert. Sie tun, was sonst angeblich keiner kann. Abgesehen von den Hunderten anderer Spieler-Charaktere, die einem auch während der Kampagne begegnen. Die Handlung hätte stellenweise deutlich besser in ein Offline-Spiel gepasst.
Quelle: Computec Media GmbHVor allem die Super-Spezialfähigkeiten der Charaktere sind spektakulär in Szene gesetzt.Diese Ludonarrative Dissonanz (der Widerspruch zwischen Story und Gameplay) außen vor gelassen erzählt Destiny 2 eine durch und durch ordentliche Sci-Fi-Seifenoper à la Star Wars voller gängiger Klischees. Die Guten ziehen sich an ihren Haaren aus ihrer existenziellen Krise und treten den bösen grimmigen und natürlich rot-äugigen Alien-Eindringlingen kräftig in den Hintern. Es ist eine Erzählung voller Drama, Heldentaten, flotten Sprüchen und Explosionen, die prächtig unterhält, aber wenig Tiefgang bietet und mit einem Cliffhanger auf Inhalts-Erweiterungen endet. Gute Popcorn-Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger. Im Vergleich zur kaum vorhandenen Handlung des Vorgängers wirkt das freilich dennoch wie hohe Erzählkunst. Zum Einsatz kommen auch deutlich mehr gekonnt inszenierte Zwischensequenzen als im Vorgänger und ein fantastischer Soundtrack. Für alle, die sich rein für die Kampagne interessieren, lohnt der Kauf zum Vollpreis aber nicht.

Schießen und Looten - oder: Was macht man da eigentlich?

Strikes, die Koop-Dungeons

Wieder mit an Bord in Destiny 2 sind die „Strike“ genannten kooperativen Einsätze für bis zu drei Spieler. In den Destiny-Äquivalenten zu Dungeons aus klassischeren MMOGs schießt sich eure Dreier-Gruppe durch ein längeres Abenteuer mit kleiner Story, Zwischen- und Endbosse inklusive. Insgesamt sechs dieser Strikes gibt’s zum Start – einer davon bleibt allerdings bis Herbst 2018 PS4-Spielern vorbehalten. Die Koop-Dungeons sind allesamt für flotteres Durchspielen ausgelegt als im Vorgänger. Geübte Teams rauschen innerhalb von gut 20 Minuten durch die Einsätze. Damit wiederholtes Durchspielen nicht allzu schnell langweilig wird, variieren an einigen Schlüsselpunkten die Gegner-Zusammenstellungen. Am grundsätzlichen Ablauf ändert sich jedoch nichts. Nette Idee: Teile der gesprochenen Funk-Konversationen wurden mit unterschiedlichen Texten eingesprochen. Auch hier gibt’s also Variation.

Die echte Herausforderung ist jedoch der wöchentliche Dämmerungs-Strike. Hier muss pro Woche ein Strike mit speziellen Modifikatoren auf höherem Schwierigkeitsgrad bezwungen werden. Da gilt es neben den Kämpfen beispielsweise, durch Energieringe zu springen und dadurch ein Zeitlimit aufzufüllen, das gnadenlos herunterzählt. Ist die Zeit abgelaufen, scheitert der Versuch vorzeitig.

Mehr als noch in anderen Spielbereichen liefern die Bungie-Entwickler bei den Strikes schlicht „mehr vom Gewohnten“. Die Koop-Einsätze sind unterhaltsam, spielen sich grundsätzlich aber wie im Vorgänger. Die knapp bemessene Anzahl geht für die Release-Fassung in Ordnung. Die kommenden Download-Erweiterungen müssen hier aber dringend Nachschub liefern.
Spielerisch gibt's dabei - abgesehen von zwei Einsätzen mit Panzer-ähnlichen Fahrzeugen - keine besonderen Vorkommnisse. Die Kampagne bereitet auf das vor, was euch auch im Endgame erwartet. Wie im ersten Destiny seid ihr mit einer von drei Charakterklassen und entsprechenden Spezialfähigkeiten unterwegs. Titanen sind die Tank-ähnlichsten Charaktere in Destiny 2 und stellen beispielsweise schützende Energie-Barrieren auf oder schleudern ihren Gegnern ganz wie Captain America Schilde ins Gesicht. Warlocks werfen als Quasi-Magier mit Blitzen um sich oder breiten Heilflächen auf dem Boden aus. Jäger sind flinke Assassinen, die Magie-Bögen spannen oder ihre Feinde in explosive Fallen locken.

Das Werfen von Magie-Granaten oder das Auslösen der beschriebenen Superfähigkeiten ist aber nur eine Ergänzung zum eigentlichen Gameplay-Kern - und der präsentiert sich auch in Destiny 2 als klassischer Shooter. Mit Automatikgewehren, Schrotflinten, Maschinenpistolen, Revolvern und allerlei weiteren Waffentypen gebt ihr euren Gegnern Saures. Das Spielgefühl präsentiert sich auf Konsolen dabei so hervorragend wie im Vorgänger. Verschiedene Waffenarten sind in der Handhabung deutlich unterschiedlich. Und selbst zwei Revolver spielen sich nicht identisch - variierende Werte für Attribute wie Reichweite oder Stabilität wirken sich "spürbar" aus. Kurzum: Das Shooter-Gameplay ist wieder einmal famos.

Derart bis an die Zähne bewaffnet kämpft ihr euch in Destiny 2 durch vier neue "Open World"-Gebiete - von der ebenso weltlichen wie wäldlichen Europäischen Todeszone, die The Last of Us zum Verwechseln ähnlich sieht, bis zu einem fremdartigen Mix aus Technikwelt und Naturidyll auf dem Planetoiden Nessus. Diese Zonen sind mit unterschiedlichsten Szenerien extrem abwechslungsreich gestaltet, deutlich umfangreicher als im Vorgänger und sowohl Schauplatz für die Kampagnen-Missionen als auch für das Endgame. In den verwinkelten Gebieten kriecht ihr durch schleimige Alien-Höhlen, stürmt gigantische Basen oder riesige Schlachtschiffe ... und sammelt Beute auf.
Quelle: Computec Media GmbHÜber die (im Vergleich zum Vorgänger deutlich entschlackten) Talentbäume justiert ihr Fähigkeiten, so dass sie zu eurer Spielweise passen.

Destiny 2 ist nämlich nicht nur Shooter, sondern auch Diablo-ähnlicher Itemgrind. Ihr seid immer auf der Suche nach besseren Helmen, stärkeren Gewehren oder schickeren Schuhen. Was während der Kampagne noch motivierende Belohnungen sind, wird im Endgame zum wesentlichen Spielelement. Dann beginnt die Jagd nach der besten und vor allem der richtigen Ausrüstung - denn durch bestimmte Boni nimmt getragene Ausrüstung maßgeblich Einfluss auf die Spielweise des eigenen Charakters und erlaubt entsprechend Anpassungen. Allerdings: Im Gegensatz zum Vorgänger und vielen anderen auf Itemgrind fokussierten Spielen werden Attribute auf Items nicht zufällig ausgewürfelt. Eine bestimmte Waffe erbeutet ihr also immer mit identischen Perks. Die Jagd nach der "perfekten" Attributs-Kombi auf einem bestimmten Gegenstand entfällt. Je nach Spieler-Geschmack ist das eine gute oder schlechte Neuerungen, die sich gegebenenfalls auf die Langzeitmotivation durchschlägt. Die dafür Neu eingeführten Equipment-Modifikationen ermöglichen wiederum in gewissen Grenzen das Anpassen von Schadensarten oder Boni auf Waffen und Klamotten.

Wenig neu, alles besser

Quelle: Computec Media GmbHAlien-Schleim vor Neonfarben: Auf Titan tobten sich die Bungie-Grafiker kräftig aus. (2)Bekannter Spielaufbau und bekannte Klassen - wer Destiny zumindest verfolgte, mag sich bis hierhin fragen, was im Nachfolger eigentlich neu ist. Tatsächlich lautet die Antwort darauf: nicht allzu viel. Die Entwickler von Bungie bringen beispielsweise fast alle Gegnertypen zurück - manche mit kleinen und die meisten mit keinen Anpassungen. Auch gestalterische Elemente in den Umgebungen sind bekannt. Vex-Architektur bleibt Vex-Architektur. Den Level-Bastlern wollen wir dabei allerdings keinen Vorwurf machen. In die Welten von Destiny 2 floss sichtlich viel Aufwand. Hier gibt's fantastische Sci-Fi-Kulissen, die keineswegs schlicht aus dem Vorgänger recycelt wurden.

Aber unterm Strich und vor allem auf der Gameplay-Seite wird eben schnell deutlich, dass das Bungie-Team nach dem von Problemen gebeutelten Vorgänger für Destiny 2 einmal tief Luft geholt und von Neuem angesetzt hat. Hier wird nicht auf Basis des mit Destiny gelegten Fundaments aufgebaut. Hier wird das alte Fundament aufgebrochen und neu gegossen. Das vielleicht Überraschendste dabei: es funktioniert, und zwar richtig gut. Die Klassen beispielsweise wurden eher in homöopathischen Dosen angepasst. Das fällt aber nicht negativ auf, weil an anderer Stelle beispielsweise der komplette Spielaufbau umgekrempelt und in allen Details verbessert wurde.
Quelle: Computec Media GmbHDestiny 2: Bilder aus der PS4-Fassung (3)

Loot tut gut

PvP: Holpriger Start

Die Schmelztiegel getauften PvP-Schlachten kehren auch in Destiny 2 zurück. Sechs Spielmodi stehen zur Verfügung, gespielt diesmal im 4-gegen-4-Format. Darunter neue wie Countdown – hier müssen die Teams Bomben an bestimmten Punkten aufstellen und entweder verteidigen oder entschärfen. Die PvP-Matches sind grundsätzlich etwas flotter als im Vorgänger. Am Gameplay-Spielgefühl hat sich natürlich nicht viel geändert. Die Gestaltung der Karten ist wie von Bungie gewohnt auf hohem Niveau – es gibt jeweils viele verschiedene mögliche Laufwege und genug mögliche Orte für Hinterhalte.
Trotzdem hakt es im Schmelztiegel zum Start. Das Matchmaking funktioniert längst nicht immer sauber und tut sich beispielsweise öfter schwer damit, Teams wieder aufzufüllen wenn Mitglieder vorzeitig das Handtuch werfen. Das wirkt umso befremdlicher da es in Destiny 2 bisher nicht mehr möglich ist, gezielt einen Spielmodus auszuwählen. Ihr könnt euch lediglich für die Playlist anmelden und landet dann in einem zufällig gewählten Modus. Das ist besonders dann eine unschöne Überraschung, wenn ihr es auf eine kurze Runde zwischendurch abgesehen habt, aber in einer Runde „Survival“ landet. Hier sind Partien oftmals unverhältnismäßig länger als in anderen Modi.

Für ein finales Urteil zum PvP ist es derzeit noch zu früh. Das Metagame formt sich erst, grobe Balancing-Probleme zeichnen sich bisher nicht ab, können aber durchaus in den kommenden Tagen und Wochen noch auftauchen. Außerdem fehlen bisher die „Prüfungen der Neun“ – die Endgame-Herausforderung für wirklich ambitionierte PvP-Fans. Bisher präsentiert sich der Schmelztiegel durchaus ordentlich, hat aber definitiv einige Startschwierigkeiten im Gepäck.
Am deutlichsten wird das nach dem Beenden der Kampagne und dem Erreichen der Maximalstufe 20. Für viele geht das eigentliche Spiel hier erst los - denn als Itemgrind-Shooter liegt der Fokus von Destiny 2 klar auf seinem Endgame, also den Aktivitäten nach Erreichen des höchsten Charakterlevels. Hier stehen die größten PvP- und PvE-Herausforderungen an. Und für die müssen Spieler ihre Charaktere erst einmal vorbereiten. Womit? Mit Items natürlich.

Wie im Vorgänger sammelt ihr neue und stärkere Waffen und Klamotten, die jeweils stetig ansteigende Angriffs- beziehungsweise Rüstungswerte tragen. Aus den Durchschnittswerten des getragenen Equipments errechnet sich der Powerlevel eures Charakters (im ersten Destiny war das der "Lichtlevel"). Je höher der Powerlevel, desto kräftiger ist euer Hüter - und desto mehr Inhalte stehen euch zur Verfügung. Denn die schwierigeren Teile des Spiels erfordern ein Mindest-Powerlevel.

Die gute Nachricht: Der Aufstieg im Powerlevel ist um ein Vielfaches befriedigender als im Vorgänger. Das liegt primär an den "Open World"-Zonen auf den Planeten, die viel lebendiger wirken als im ersten Destiny. Ständig toben öffentliche Events, an denen sich alle umstehenden Spieler mit ihren Charakteren beteiligen können, um gigantische Space-Bohrer zu zerstören oder Alien-Invasionen abzuhalten. Kleinere und größere Neben-Quests liefern auch im Endgame noch Story-getriebene und voll vertonte Einsätze als Abwechslung zum Grind - und sind oftmals eine Möglichkeit, sich hochwertige Waffen gezielt zu erspielen statt auf Beute-Glück hoffen zu müssen. Wer lieber erkunden möchte, bekommt in Destiny 2 ebenfalls mehr zu tun. Auf den Planeten verteilte Kisten, Story-Objekte und Mini-Dungeons wollen gefunden werden.

Mikrotransaktionen: Kein Pay2Win, trotzdem ärgerlich

Destiny 2 startet mit einem Ingame-Shop. Im Eververse getauften Store könnt ihr die Ingame-Währung Silber für sogenannte Glanz-Engramme auf den Kopf hauen. Darin stecken zufällig ausgewählt größtenteils kosmetische Items: Shader zum Verändern der Farbe von Ausrüstung oder Raumschiffen, Gesten für Charaktere und Geisterhüllen beispielsweise. Die Loot-Päckchen können allerdings auch Gegenstands-Modifikationen enthalten, die durchaus spielerische Auswirkungen haben. Pay2Win wird Destiny 2 dadurch allerdings nicht – pro nach dem Erreichen der Maximalstufe gefülltem Erfahrungspunktebalken bekommt ihr ein Glanz-Engramm kostenlos. Sämtliche Eververse-Items lassen sich also auch erspielen. Ein fader Beigeschmack bleibt dennoch, schließlich wird Destiny 2 zum Vollpreis verkauft und ebenfalls kostenpflichtige Download-Erweiterungen sind bereits angekündigt.

In die Kritik geriet der Shop vor allem wegen der Shader: Die sind - im Gegensatz zum ersten Teil – nämlich Verbrauchsgegenstände. Wer mehrere Ausrüstungsteile mit dem gleichen Shader einfärben möchte, der benötigt mehrere Exemplare des Färbemittels. Hier wurden ganz offensichtlich zusätzliche Anreize für Echtgeld-Käufe geschaffen – ohne Mehrwert für die Spieler.
Das Beste daran: Egal was ihr in Destiny 2 tut - fast alles führt zu Beute. Selbst die simpelsten Aktivitäten belohnen euch mindestens mit Planeten-spezifischen Marken, die bei entsprechenden NPCs gegen Rufpunkte eingetauscht werden. Habt ihr davon ausreichend gesammelt, gibt's ein Loot-Päckchen. Im Vorgänger konnte es euch passieren, dass ihr selbst nach längeren Spiel-Sessions ohne nennenswerten Charakter-Fortschritt frustriert das Handtuch warft. Destiny 2 fühlt sich ungleich belohnender an und honoriert investierte Zeit. Fairerweise sei jedoch erwähnt: Der Powerlevel-Fortschritt wird zäh. Bei ungefähr 265 Zählern verlangsamt sich das Vorankommen deutlich, hier beginnt der echte Grind. Aber: Ab 260 Punkten könnt ihr bereits mit dem ersten Raid "Leviathan" loslegen. Ihr seid also vollends fit für alle Inhalte noch bevor das Steigern des Powerlevels anstrengend wird.

Hier zeigt sich die größte Wandlung in der Design-Philosophie des Bungie-Teams: Destiny sollte Spieler vor allem beschäftigen - auf Teufel komm raus und im Zweifel zulasten des Spielspaßes. Destiny 2 soll unterhalten. Und wie beim Start der Diablo-3-Erweiterung Reaper of Souls zeigt sich auch beim neuen Bungie-Shooter: Loot-basierte Spiele machen am meisten Spaß, wenn die Entwickler mit der Beute nicht knauserig umgehen und ihre Spieler regelmäßig belohnen.

Unseren bisherigen Erfahrungen nach bietet Destiny 2 mehr Beschäftigungen, schönere Welten, ein ausgewogeneres Item-Design, mehr Belohnungen und gibt Spielern obendrein leichteren Zugang zu Inhalten. Sollten der Raid und die DLC-Politik diesen Eindruck nicht noch kippen, ist Destiny 2 tatsächlich das Spiel, das der Vorgänger hätte werden sollen.

Wer sich für den Online-Shooter interessiert, muss sich jedoch darüber im Klaren sein: Hier gibt's wieder einen Itemgrind-Shooter. Wer mit sich beständig drehenden Loot-Spiralen nichts anfangen kann und schon die Idee des Vorgängers albern fand, der wird auch mit Destiny 2 nicht glücklich. Wer einen Riesensprung in Sachen Änderungen erwartet, wird womöglich ebenfalls enttäuscht. Denn, ja, die Entwickler liefern eher eine grundsanierte Neuauflage als einen vollwertigen Nachfolger ab. Wir für unseren Teil gönnen Bungie nach der von Problemen überschatteten Entwicklung des Vorgängers den Neuanfang aber, denn dieses "Destiny 1,75" macht uns zumindest bisher eben einfach mächtig Spaß.

07:16
Destiny 2: Die 5 größten Verbesserungen im Video

Destiny 2: Letzte Worte, Fazit & Wertung

Unser Urteil zu Destiny 2 nach zwei Wochen: gut gemacht, Bungie! Vor Veröffentlichung klang es irrsinnig, den Spielern dieses angeblichen 10-Jahres-Projekts sämtliche erspielten Fortschritte wegzunehmen. Nach Ende der Kampagne fühlt man sich jedoch auch als Destiny-Veteran wieder mit seinem Charakter verbunden. Neulinge werden zwar über zahlreiche Anspielungen auf den Vorgänger die Stirn runzeln, bekommen aber ebenfalls einen Sci-Fi-Shooter, dem sie folgen können. Im Endgame gibt's dann für alle genug zu tun. Strikes, Planeten-Zonen, Quests, Mini-Dungeons und mehr sind für jedermann zugänglich und motivieren dank eines deutlich verbesserten Welt-Designs und fairer Loot-Spirale.

Hartgesottene stellen sich dem Raid, den wir nun auch gespielt haben und der uns ausgesprochen gut gefällt. Im Gegensatz zu manchen Raids des Vorgängers sind in "Leviathan" Teamwork und Koordination deutlich wichtiger als pure Feuerkraft. Tatsächlich ist sogar nur einer der vier Raid-Abschnitte ein klassischer Bosskampf. Bei den anderen drei "Kämpfen" handelt es sich eher um Team-Herausforderungen. Hier muss die Gruppe beispielsweise geschickt an gefräßigen Bestien vorbeischleichen, währenddessen einen Schadens-Buff aufbauen und anschließend gut koordiniert und unter Zeitdruck besagten Bestien den Garaus machen. Ein anderes Event erinnert eher an eine American-Gladiators-ähnliche TV-Show, in der die Charaktere einen Hindernisparcours überwinden müssen. Die Destiny-Macher spielen hier clever mit möglichen Mechaniken und lockern das klassische Shooter-Gameplay angenehm auf. Obendrein bietet der Raid noch eine komplette weitere Ebene, in der Spieler auf die Suche nach Schatzkisten gehen können, dabei jedoch weitere Hindernisse überwinden müssen. Kurzum: Der Raid-Einstieg gelingt Destiny 2 vortrefflich.
Quelle: Computec Media GmbHIm "Leviathan"-Raid ist Teamplay gefragtAuch das Endgame ist uns nach nun zwei Wochen noch nicht langweilig geworden. Zu viel Spaß macht - vor allem dank des vortrefflichen Gunplays - nach wie vor selbst das Absolvieren der öffentlichen Events. Allerdings: Wer viel spielt, hat mittlerweile nahezu alles gesehen. Die verfügbaren Inhalte des Grundspiels erschöpfen sich zügig. Wer Destiny 2 spielen möchte, sollte also grundsätzlich empfänglich für Loot-Spiralen und Itemgrinds sein und sich nicht daran stören - am besten mit Freunden - Strikes, Events und Raids immer wieder und wieder zu spielen. Das ist für ein gerade erst gestartetes Online-Spiel akzeptabel - zumal Destiny 2 deutlich mehr zu bieten hat als der Vorgänger im gleichen Zeitfenster. Mit den bereits angekündigten Download-Erweiterungen müssen die Entwickler allerdings ordentlich Nachschub liefern für langfristigen Erfolg.

Quelle: Computec Media GmbHNeue NPCs fungieren als Questgeber und liefern sowohl in der Kampagne als auch im Endgame mehr Struktur.Unterm Strich ist Destiny 2 der erhoffte Neuanfang nach dem verpatzten Auftakt 2014. Es ist ein famos spielbarer und im Vergleich zum Vorgänger an fast allen Ecken feingeschliffener Loot-Shooter - mit einigen Schönheitsfehlern. Dass Strikes und PvP-Spielmodi nicht gezielt anwählbar sind, sondern sich nur über Playlists mit Zufalls-Auswahl starten lassen, ist ärgerlich. Die genaue Funktionsweise des Powerlevel-Systems ist alles andere als intuitiv - wer sich hier nicht außerhalb des Spiels informiert, wird das eine ums andere Mal verwirrt auf seinen Charakter-Fortschritt schauen. Der Schwierigkeitsgrad mancher Spielinhalte, gerade der heroischen öffentlichen Events, variiert für unseren Geschmack mitunter zu krass. Apropos öffentliche Events: Da diese ein so zentraler und spaßiger Bestandteil des Spiels sind, hätten wir uns definitiv gewünscht, endlich auch die Planeten-Zonen mit Einsatztrupps anfliegen zu dürfen, in denen mehr als nur drei Spieler stecken.

Solchen mal kleinen und mal großen Schönheitsfehlern zum Trotz ist Destiny 2 ein Erfolg. Der Shooter wirkt wie eine Weiterentwicklung, weniger wie ein echter Nachfolger. An den Klassen gab es eher homöopathische Anpassungen, die allermeisten Gegnertypen sind bekannt. Durch die deutlich lebendigeren Spielwelten, die endlich überhaupt vorhandene Handlung und das an allen Ecken feingeschliffene Design ist Destiny nun jedoch endlich das Spiel, das es schon bei seiner Erstveröffentlichung 2014 hätte sein sollen. Es ist immer noch kein Spiel für jedermann. Wer jedoch Shootern wie Lootgrindern nicht abgeneigt ist, der bekommt hier viele unterhaltsame Stunden und ein famoses Shooter-Gameplay.

Destiny 2: Technisch hervorragende PC-Version

Mit anderthalb Monaten Verspätung könnt ihr seit dem 24. Oktober auch auf dem PC in die Schlacht ziehen. Bei der Umsetzung für den Rechner macht Destiny 2 dabei eine hervorragende Figur. Verbesserungen bei Schattenqualität, Texturen und dem sogenannten Level of Detail lassen die Optik gegenüber den Konsolenversionen noch schicker wirken. Das geht jedoch nicht zu lasten der Performance. Auf unseren Redaktionsrechnern mit Intel Core i7-4790 mit 3,6 GHz, 16 Gigabyte RAM und einer Nvidia GeForce GTX 980 konnten wir alle Grafikoptionen auf die höchsten Einstellungen setzen. Trotzdem lief das Spiel nach Deaktivierung der Framebegrenzung mit stabilen 90 bis 120 Bildern pro Sekunde. Darunter fielen die FPS nie. Es ist also jede Menge Spielraum für nicht ganz so leistungsstarke PCs vorhanden. Die gute Performance macht sich auch beim Spielen bemerkbar. Das Gameplay geht sehr flüssig und ohne geschmeidig von der Hand.

Dazu trägt auch die Steuerung mit Maus und Tastatur bei, die ein wunderbares Shooter-Feeling aufkommen lässt. Alle Tasten sind frei konfigurierbar, auch die Maustasten. Zusätzlich lässt sich die Sensitivität an die eigenen Vorlieben anpassen. Bei Bedarf kann sogar die eher von den Konsolen bekannte Zielhilfe aktiviert werden. Die Menüs unterscheiden sich im Design zwar nicht von den Konsolenversionen, lassen sich dank vollständiger Mausunterstützung aber dennoch hervorragend bedienen. Natürlich könnt ihr die PC-Version von Destiny 2 auch mit einem Controller spielen, wenn ihr das wollt. Auch wenn es bei Bungie eine Liste mit bekannten Problemen gibt und auch vereinzelte Spieler bereits technische Fehler melden, konnten wir keine ähnlichen Hindernisse feststellen. Das Spiel ist uns bisher nie abgestürzt und auch mit den Serververbindungen gab es bisher keine Probleme. Alles in allem eine sehr gelungene PC-Umsetzung.

Meinungen(2)

Wertung zu Destiny 2 (PS4)

Wertung:

9/10

Wertung zu Destiny 2 (PC)

Wertung:

9/10

Wertung zu Destiny 2 (XBO)

Wertung:

9/10

Pro & Contra

stimmiger, abwechslungsreicher Look und tolle Level-Gestaltungebenso famoser wie mitreißender Soundtrackauf Konsolen ein griffiges und befriedigendes Gunplayeine Story-Kampagne, die diesen Namen verdientmotivierende Loot-Spirale ohne Knausrigkeitausreichend Endgame-Inhalte und wöchentliche Events für Abwechslung in PvE und PvPtolles und Shooter-untypisches Design im ersten RaidStory-Inhalte und Nebenquests auch nach Kampagnen-Ende

erzählerische Schwächen in der überhasteten Storykeine freie Auswahl für Strikes oder PvP-Modidurchwachsene deutsche Fassungmanche Spielsysteme werden im Spiel zu schlecht erklärtdie Langzeitmotivation ist und bleibt: Grindtrotz Vollpreis ein Item Shop mit (nicht spielentscheidenden) Lootboxen

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Seite 2Destiny 2: Meinung zum Solo-Endgame

Seite 3Destiny 2: Meinung zur Kampagne

Seite 4Destiny 2: Vorab-Spielbericht

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